Rahmenprogramm
In Zusammenarbeit mit dem Kommunalen Kino (KoKi), Tanzpunkt Hannover und den Fotografen Ralf Mohr und Carlos Quezada wird Tanz während des Festivals nicht nur auf der Bühne präsentiert, sondern auch auf der Leinwand, in Workshops am eigenen Körper, sowie als Ausstellung zum Anschauen und Mitmachen erlebbar sein.
Auch in diesem Jahr greift Wiebke Thomsen, Co-Leiterin des KoKi, inhaltliche Aspekte der Ballettgastspiele auf und bietet in einem vielseitig kuratierten Kinoprogramm eine inspirierende Ergänzung zum Festivalspielplan.
Karten fürs Kino im Künstlerhaus unter www.koki-hannover.de oder per Email an kokikasse@hannover-stadt.de
POOR THINGS
Montag, 14.04.2025, 20:00 Uhr, KoKi
Begleitend zur Vorstellung von IKARUS / ΊΚΑΡΟΣ
Eine modern-feministische Frankenstein-Geschichte aus der Feder des modernen Surrealisten Yorgos Lanthimos aus Griechenland. Eine junge Frau namens Bella Baxter (Emma Stone) wird von dem unkonventionellen Wissenschaftler Dr. Godwin Baxter (Willem Dafoe) zurück ins Leben gebracht. Unter Führung des brillanten Wissenschaftlers begibt sich Bella auf eine Reise zu sich selbst, immer auf der Suche nach der Lebenserfahrung, die ihr bisher fehlt. Ausgezeichnet mit dem Goldenen Löwen von Venedig sowie vier Oscars, darunter die Trophäe für die Performance von Emma Stone.
BUÑUEL: FILMEMACHER DES SURREALISMUS
Mittwoch, 16.04.2025, 18:00 Uhr, KoKi
Begleitend zum Gastspiel von La Veronal
Luis Buñuel – Genie, Visionär und der Urvater des surrealistischen Kinos. Mit wegweisenden und unvergesslichen Meisterwerken wie Ein andalusischer Hund, Die Vergessenen und Der diskrete Charme der Bourgeoisie hat sich der Meisterregisseur auf ewig in die Filmgeschichte eingeschrieben. In seinem Dokumentarfilm BUÑUEL: FILMEMACHER DES SURREALISMUS gewährt uns Regisseur Javier Espada einen tiefen und einzigartigen Einblick in den Werdegang eines der wichtigsten Regisseure des 20. Jahrhunderts, seine Vergangenheit, seine Entwicklung und sein Werk, das nicht nur das Kino, sondern die gesamte Kunstwelt maßgeblich beeinflusst und für immer verändert hat.
L`AGE D´OR - DAS GOLDENE ZEITALTER
(35mm-Projektion)
Mittwoch, 16.04.2025, 20:00 Uhr, KoKi
Begleitend zum Gastspiel von La Veronal
Schlüsselfilm des Surrealismus, dessen Flut von Bildern, Metaphern und Symbolen ein provokatives Pamphlet gegen die gesellschaftliche Ordnung der damaligen Zeit darstellte. Buñuel: „Die bürgerliche Moral ist für mich Unmoral, die man bekämpfen muss; diese Moral, die sich auf unsere äußerst ungerechten sozialen Institutionen wie Religion, Vaterland, Familie, Kultur gründet, überhaupt, was man so die Pfeiler der Gesellschaft nennt.“
MOONWALKER
Freitag, 18.04.2025, 19:30 Uhr, Opernhaus Großer Ballettsaal
Michael trifft mit seinen kindlichen Freunden (unter anderem gespielt von John Lennons Sohn, Sean) auf den fiesen Mr. Big (Joe Pesci), der ein weltweites Drogenimperium aufbauen will... Daraufhin entfaltet sich ein Kaleidoskop von Tanzsequenzen, Science-Fiction, Knetanimation und großartigen Songs: MOONWALKER ist ein Kultdokument und bietet einen einzigartigen Blick in die 80er Jahre.
Zu erleben ist der Film im verspiegelten Ballettsaal oben unter dem Dach der Staatsoper - eine außergewöhnliche Aufführung! Der Ballettsaal ist leider nicht barrierefrei erreichbar.
NORMAL
Samstag, 19.04.2025, 16:00 Uhr, KoKi
Begleitend zum Gastspiel von Ballet Junior de Genève
„Das ist doch nicht normal!“ Oder gerade doch? Adele Tulli ist nicht nur Filmemacherin, sondern auch Wissenschaftlerin. In ihrem abstrakten Filmessay Normal reflektiert sie kritisch klassische Geschlechterverhältnisse und normierte Männlichkeits- und Weiblichkeitsvorstellungen im Alltag. Dabei kommentiert sie nicht, sondern beobachtet: junge Mädchen, die sich als Prinzessinnen herausputzen, Teenager beim Anhimmeln ihres YouTube-Stars, Väter und Söhne beim Motorradrennen und Ego-Shooter-Spielen, aber auch die „typischen“ Rituale, die Hochzeiten betreffen. Da drehen Frauen beim Junggesellinnenabschied durch, nur um dann in einem Kurs zu lernen, wie man eine gute Hausfrau wird. Männer zeigt sie wiederum in einem Kurs, in dem ihnen beigebracht werden soll, wie man zu einem erfolgreichen Alphamännchen wird.
THE WILD BOYS
Samstag, 19.04.2025, 18:00 Uhr, KoKi
Begleitend zum Gastspiel von Ballet Junior de Genève
Die fünf jungen Männer, die später auf einer mysteriösen Insel stranden, erinnern an die Konstellation aus Der Herr der Fliegen und in ihrer ungebremsten Zügellosigkeit auch an die Droogs aus A Clockwork Orange. Die jungen Männer werden ausschließlich von Frauen gespielt. Ein Besetzungskniff, der wirkungsvoll irritiert, denn natürlich bemerkt man den Unterschied und entscheidet sich doch irgendwann, an die Illusion glauben zu wollen. Überhaupt spielt THE WILD BOYS die ganze Zeit über mit den ohnehin nicht festen Grenzen zwischen männlich und weiblich und verflüssigt sie nur noch weiter. Die renommierte französische Filmzeitschrift Cahiers du Cinéma wählte den Film auf Platz eins ihrer besten Filme des Jahres 2018.
FRÜHLING, SOMMER, HERBST, WINTER… UND FRÜHLING
Montag, 21.04.2025, 20:00 Uhr, KoKi
Begleitend zum Gastspiel des Malandain Ballet Biarritz
Im Buddhismus ist der Glaube an die Wiederkehr und das Rad des Lebens allgegenwärtig, alles ist eine genau vorherbestimmte Abfolge von Phasen, Stufen, Jahreszeiten und dem sich stets aufs Neue wiederholenden Rhythmus von Geburt, Wachstum und Verfall. Ein Zyklus, dem nicht nur die Natur, sondern auch die Menschen unterworfen sind, wie etwa der alte Mönch und sein Schüler in Kim Ki-Duks Film. Während um sie herum die Jahreszeiten ihren Lauf nehmen, durchleben auch die beiden Mönche unterschiedliche Phasen ihres Lebens, die schließlich wie vorherbestimmt in eine Tragödie münden. Auch sie können sich nicht dem Strudel des Lebens entziehen, den Begierden, dem Leiden und den Leidenschaften.
DAS STAATSBALLETT HANNOVER IN BILDERN
13. – 21.04.2025, OPERNHAUS
Vernissage: 13.04.2025, 18:00 Uhr
Eröffnung durch Laura Berman (Intendantin), Christian Blossfeld (Ballettdirektor) und Ralf Mohr (Fotograf)
Als Fotografen haben Ralf Mohr und Carlos Quezada das Staatsballett mehrere Jahre auf und hinter der Bühne begleitet und die flüchtigen Momente festgehalten. Die Werkschau spannt den Bogen von intimen Probenaufnahmen aus dem Ballettsaal bis hin zu Produktionsfotos von der großen Bühne. Vor allem aber liegt der Fokus auf den Tänzer.innen, die das Staatsballett Hannover in den letzten fünf Jahren geprägt haben.